HELVETICA

In the year 1962, when I was born, the Swiss photographer Rene Burri published his book „Die Deutschen“ (The Germans). Now more than 50 years later I did a return visit to have a look at this small extravagant country. Have a look at this new serie „HELVETICA“, which now is be published by Nimbus.Books. For more information, please contact the publisher here 

Journal21.ch: “Viele seiner Bilder von der Schweiz wirken wie meisterhafte Schnappschüsse. Da hat einer in Sekundenbruchteilen eine Situation erfasst und dazu noch so fotografiert, dass ein ästhetisch beeindruckendes Bild entstanden ist. Wieder und wieder stösst man in diesem Band auf solche Volltreffer.
Die Fotos von der Schweiz sind in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren entstanden. In seinem Nachwort schreibt Andreas Herzau, dass er dafür ein spezifisches Konzept hatte. Es beruht auf Gesprächen mit seiner Lebenspartnerin, der Soziologin Renate Ruhne. Sie hat ihm, wie Herzau schreibt, den Blick für das geschärft, was gewissermassen hinter den Dingen liegt oder unter der sichtbaren Oberfläche schlummert.
Diese Messlatte hängt hoch. Den Anspruch, mit der Kamera mehr als blosse Abbilder zu erzeugen, haben alle grossen Fotografen gemeinsam. Herzau bezieht sich auf René Burris Band, „Die Deutschen“, der 1962 erschienen ist. Vorher hatte schon Robert Frank mit „The Americans“ für Wirbel gesorgt, weil er mit seinen Bildern den „American Way of Life“ radikal in Frage stellte. Man denke auch an die sozialkritischen Bilder von Danny Lyon. Diese Linie lässt sich für Amerika bis heute bis zu Nan Goldin und Cindy Sherman weiterziehen.

Ein Fotograf wie Jakob Tuggener hat mit seinen Bildern von der High Society und ihren Partys ebenfalls ein kritisches Bild der Schweiz gezeichnet. Es zeugt von grossem Selbstbewusstsein, wenn sich ein Fotograf explizit in diese Reihe stellt. Aber der Bildband zeigt, dass Andreas Herzau seinen hohen Anspruch einlöst. Er löst ihn auch deshalb ein, weil er nicht zu sehr auf Fototechnik setzt, sondern auf Flexibilität und Spontaneität. Er benutzte für diesen Bildband nicht die Kameraboliden der Pressefotografen, sondern handliche Kameras, die nicht überscharf jede Pore wie frische Präparate aussehen lassen. Fast alle Bilder leben aber von seinem Spiel mit Schärfe und Unschärfe. Auch darin ist er ein Meister. Seine Bilder sind wie gute Texte, die ohne Umstände und Schnörkel sofort auf den Punkt kommen.

Eine Kuriosität dieses Bandes besteht darin, dass ihm Gedichte von Eugen und Nora Gomringer beigefügt sind. Es handelt sich dabei um sprachliche, zum Teil auch typographische Experimente. Drei sind in Schweizer Mundart verfasst worden, was durchaus seinen Witz hat…

HERZAU HELVETICA
German
Format: 34 x 24 cm
70 images
96 pages
Hardcover
with poems by Nora Gomringer, Eugen Gomringer
ISBN 978-3-03850-039-1
Nimbusbooks. Kunst und Bücher (CH), 2017